Amazon Private Label: So stechen Sie auf Amazon hervor

Amazon Private Label Beispiel Sortiment Kosmetikgläser

Produkte verkaufen ohne viel Zeit und Energie in die Produktentwicklung zu stecken? Das kann funktionieren! Das Zauberwort heißt Private-Label. Was als Trend in den USA begann, ist heutzutage längst in der breiten Masse der Händlerinnen und Händler angekommen.

Paradebeispiele für Private-Label sind die Hausmarken hinter den großen Supermarktketten wie beispielsweise Rewe („ja!“) und Edeka („gut & günstig“). Doch nicht nur traditionelle Einzelhändler nutzen diese Strategie. Private-Label-Produkte haben bereits Einzug auf dem weltweit größten Online-Marktplatz gehalten.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was sich hinter Amazon-Private-Label verbirgt und wie Sie von diesem Geschäftsmodell profitieren können.

Private-Label vs. White-Label – wir führen Sie durch den Begriffsdschungel

Private-Label und White-Label – Das sind Begriffe, die zwar oftmals synonym verwendet werden, allerdings einen sehr feinen Unterschied aufweisen. Lassen Sie uns mit einer Begriffserklärung starten.

Was bedeutet Private-Label?

Der Begriff Private-Label kommt aus dem Englischen und bedeutet „Handelsmarke“. Bei Private-Label-Produkten handelt es sich um Produkte, die von einem Hersteller exklusiv für Sie als Händler angefertigt werden. Diese Produkte können Sie nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen verändern. Danach übernehmen Sie das Labeling der Produkte und können diese anschließend unter Ihrem eigenen Markennamen vertreiben.

Was bedeutet White-Label?

White-Label-Produkte bezeichnen Produkte, die ohne Label bzw. Markenbezeichnung hergestellt werden. Anschließend können diese Produkte von Unternehmen unter verschiedenen Marken verkauft werden.
Was zunächst erst einmal gleich der Private-Label-Definition erscheint, ist ein feiner Unterschied. So werden White-Label-Produkte in der gleichen Variation für mehrere Unternehmen hergestellt. Es handelt sich somit um standardisierte Artikel.
Erst durch Änderungen am Produkt und dem Hinzufügen des eigenen Brandings des Unternehmens wird aus einem White-Label-Produkt ein Private-Label-Produkt.

Amazon-Private-Label – Vorteile beim Verkauf

Der Marktplatzriese Amazon ist aus der Customer Journey der Konsumenten und Konsumentinnen nicht mehr wegzudenken. Ein Großteil der Kunden beginnt die Produktsuche auf der Seite von Amazon. Ob vom Mainstream-Produkt bis zur speziellen Nische – Amazon hat für (fast) alles ein passendes Angebot. Mit der hohen Nachfrage auf Kundenseite, bieten sich auch für Händler einige Vorteile.

#1 Marketing und Branding in der eigenen Hand

Im Gegensatz zu Dritthändlern haben Sie mit Amazon-Private-Label die volle Kontrolle über das Marketing. Vom Corporate Design, über das Labeling der Produkte bis zum Imageaufbau können Sie frei entscheiden. Als Amazon-Private-Label-Händler stehen Ihnen unzählige Mittel zur Verfügung, um den Store zu individualisieren. Somit wird der Aufbau der eigenen Marke vereinfacht.
Mit einem individualisierten Amazon-Store setzen Sie sich von der Konkurrenz ab und überzeugen ihre Kundinnen und Kunden auf ganzer Linie und profitieren gleichzeitig von der Reichweite des Onlineriesen.

#2 Weniger Konkurrenz dank eigener Marke

Die enorme Reichweite von Amazon kann für viele Dritthändler schnell zum Problem werden. Der Konkurrenz- und Preisdruck ist hoch. Wer sich hier nicht von den Wettbewerbern absetzen kann, wird es schwer haben. Dank der eigenen Marke werden Ihre Produkte nicht beliebig austauschbar sein. So reduzieren Sie den Wettbewerb und bleiben im Kopf der Kundinnen und Kunden.

Der große Vorteil: Mit weniger Konkurrenz und ausgezeichnetem Service wird die Amazon-Buy-Box mit großer Wahrscheinlichkeit Ihnen gehören.

#3 Schutz der eigenen Marke

Eine eigene Marke hilft nichts, wenn Sie sich nicht vor Markenrechtsverletzungen schützen können. Die Eintragung der Marke in nationale Register schützt oftmals nicht umfassend. Der Schutz macht quasi an der Landesgrenze halt. Durch die Registrierung bei Amazon-Brand-Registry können Sie Ihre Marke plattformbezogen überwachen. Die Registrierung Ihrer Marke und Produkte schützt vor Missbrauch und Fälschungen auf Amazon.

Zusätzlich müssen Sie sich nicht mit den typischen Einschränkungen beim Verkauf über den Marktplatz auseinandersetzen und erhalten mit A+ diverse Möglichkeiten, um sich und die eigene Marke stärker zu präsentieren.

SnapTrade optimiert Ihre Produktpreise

Der Preis ist einer der wichtigsten Faktoren beim Verkauf von Waren auf Amazon. SnapTrade automatisiert Ihre Preisgestaltung, sodass Sie sich um diesen Teil keinerlei Sorgen mehr zu machen brauchen!

Amazon-Private-Label – Nachteile

Zugegeben, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Den Vorteilen durch den Verkauf als Amazon-Private-Label stehen natürlich auch Nachteile gegenüber, die Sie kennen sollten.

#1 Abhängigkeit vom Hersteller

Als Private-Label-Verkäufer sind Sie nicht selbst für die Produktentwicklung und -herstellung zuständig. Das ist auf der einen Seite zwar eine enorme Erleichterung, birgt aber durch die Abhängigkeit vom Hersteller Risiken.

Der Import der Waren aus dem Ausland ist aufwendig. Nicht nur die Auswahl eines geeigneten Herstellers stellt eine Herausforderung dar. Auch die Kommunikation und Sicherstellung der Qualität sind nicht zu unterschätzende Hürden, die genommen werden müssen.

#2 Ausdauer und Kapital benötigt

Der Aufbau einer eigenen Marke gelingt nicht über Nacht. Es ist viel Ausdauer und auch etwas Geld nötig, um eine Marke erfolgreich zu etablieren. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Zeit, die der Aufbau von Produktdetailseiten und A+ Content benötigt. Wer das auslagern will, muss mitunter tiefer in die Tasche greifen.

Das Thema Kapital spiegelt sich auch in den höheren Startkosten wider. Um niedrige Produktpreise durchzusetzen, benötigen Sie in der Regel eine ausreichend große Bestellmenge.

#3 Die Sache mit dem Recht

Wenn Sie Produkte aus dem Ausland einführen, gelten bestimmte gesetzliche Vorschriften und Verordnungen zum Schutz der Verbraucher. Zusätzlich bestehen für bestimmte Produktgruppen wie beispielsweise Lebensmittel spezifische rechtliche Normen, die es zu beachten gilt.
Informieren Sie sich also rechtzeitig über rechtliche Belange, die auf Sie zukommen können.

Wie funktioniert Private-Label mit Amazon?

Amazon Private Label Beispiel Sprühflasche

Im Grunde genommen verkaufen Sie beim Private-Labeling Produktversionen unter Ihrem eigenen Markennamen. Ein Hersteller stellt Produkte extra für Sie her, die Sie dann mit Ihrem eigenen Branding versehen und vertreiben können.

Private-Label-Verkäufer suchen in der Regel nach umsatzstarken und bereits am Markt etablierten Produkten. Gemeinsam mit dem Hersteller werden kleinere Verbesserungen am Produkt hinsichtlich Funktionsweise, Größe, Farbe etc. vorgenommen, sodass sich die Händler von der Konkurrenz absetzen können.

Dieses Geschäftsmodell klingt interessant? Dann möchten wir Sie nun Schritt für Schritt durch den Prozess führen und die grundlegenden Fragen zum Aufbau des Geschäftsmodells Amazon-Private-Label klären.

Schritt für Schritt zum Amazon-Private-Label

1. Amazon-Verkäuferkonto einrichten

Die Entscheidung zwischen einem Einzel- oder einem professionellen Konto ist nicht immer einfach – starten Sie mit einem Einzelkonto und wechseln Sie zum professionellen Konto, wenn Sie Ihren Private-Label-Shop gebaut haben.

2. Produktauswahl

Konzentrieren Sie sich bei der Auswahl der Produkte auf umsatzstarke Produkte mit hoher Nachfrage. Nischenprodukte haben einen gezielten Kundenstamm und weniger Konkurrenz, was Ihnen beim Aufbau ihres Geschäfts mit Amazon-Private-Label helfen kann.

3. Hersteller finden

Konzentrieren Sie sich bei der Suche nach einem Hersteller auf gute Qualität der Produkte und entsprechenden Service, falls mal etwas schief geht. Anlaufstellen für die Herstellersuche sind Plattformen wie Alibaba oder Europages.

4. Produkte branden

Nehmen Sie sich Zeit, um Details Ihrer Marke und das Labeling Ihrer Produkte zu erarbeiten. Ein ansprechendes Logo sowie eine hochwertige Verpackung und eine individuelle Beschreibung werden das Wertversprechen für Ihre Kunden widerspiegeln.

5. Fulfillment-Strategie wählen

Entscheiden Sie sich im nächsten Schritt für die richtige Fulfillment-Strategie für Ihre Amazon-White-Label-Produkte. Entweder Sie versenden selbst (Fulfillment by Merchant, kurz: FBM) oder nutzen den Service von Amazon (Fulfillmet by Amazon, FBA).

6. Produktlisten anlegen und Marke registrieren

Jetzt ist es Zeit, Ihre Produkte auf dem Marktplatz hochzuladen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie Ihr Angebot möglichst detailliert beschreiben, qualitativ hochwertige Bilder nutzen und durch passende Keywords an die Suchmaschinenoptimierung (SEO) denken.

7. Marketing und Kundenpflege

Sie sind bereit zu verkaufen! Nutzen Sie gesponserte Kampagnen, um die Sichtbarkeit Ihrer Produkte zu erhöhen. Sobald Sie die ersten Produkte verkauft haben, fordern Sie Kundenbewertungen an und pflegen Sie die Kundenbeziehung.

Praxistipps für Ihre Repricing-Strategie von Amazon-Private-Label

Der E-Commerce ist geprägt von hartem Wettbewerb. Marktplätze wie Amazon sind voll mit Händlern, die dieselben Produkte vertreiben. Am Ende entscheidet wie so oft der Preis – und da gilt es anzusetzen. Wer seine Preise und den Spielraum durch Rabattaktionen etc. genau kennt, wird die Nase vorn haben und sich in einem dynamischen Marktumfeld behaupten.

1. Kennen Sie Ihre Preise

Damit Sie auf Änderungen im Marktumfeld wie beispielsweise neue Konkurrenten mit günstigeren Preisen oder Rabattaktionen reagieren können, müssen Sie Ihre Preise ganz genau kennen. Nur so können Sie sicher in einem dynamischen Umfeld agieren.

Lesetipp: In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Preiskalkulation mit SnapTrade Ihre ausführen.

2. Optimieren Sie Ihre Preise

Wenn der Preis Ihres Produktes stark von den Preisen der Konkurrenz abweicht, hilft Ihnen auch die beste Marke nicht weiter. Amazon-Private-Label hat zwar sehr viele Vorteile was die Darstellung des Produktes unter der eigenen Marke betrifft. Oftmals entscheidet jedoch der Preis als hartes Verkaufsargument. Damit Sie Ihre Verkaufschancen verbessern, müssen Sie die Angebote und Preise der Konkurrenz im Blick behalten.

Lesetipp: SnapTrade ermöglicht Ihnen eine ASIN-übergreifende Preisoptimierung. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie das Tool nutzen, um Ihre Marge zu erhöhen.

3. Optimieren Sie Ihre Nachfrage

Als Amazon-Private-Label-Verkäufer haben Sie den Vorteil, dass Sie sich von der Konkurrenz absetzen können und den Wettbewerb reduzieren. Allerdings bedeutet ein Quasi-Monopol noch nicht, dass Sie auch automatisch Profit generieren. Auch als alleiniger Anbieter müssen Sie Ihre Produkte margenoptimiert verkaufen. Richten Sie dafür Ihre Preise anhand der Nachfrage aus.

Lesetipp: In diesem Beitrag erfahren Sie alles zur Nachfrage-Optimierung mit SnapTrade.

Fazit

Der Verkauf von Private-Label-Produkten ist ein lukratives Geschäftsmodell. Auf Online-Marktplätzen wie Amazon bietet Private-Label die Möglichkeit, sich eigenständig zu positionieren und mit der eigenen Marke ein Alleinstellungsmerkmal zu kreieren. Wer die Anfangshürden erfolgreich meistert und das nötige Durchhaltevermögen mitbringt, hat großes Verkaufspotenzial auf der Plattform.
Damit sich der Verkauf von Amazon-Private-Label-Produkten lohnt, gilt es einige Dinge zu beachten. Wir stehen an Ihrer Seite und unterstützen Sie bei einer effektiven Pricing-Strategie. Jetzt Kontakt aufnehmen!

Über die Autorin

Häufig gestellte Fragen zu Amazon Private Label

Der Begriff Private-Label kommt aus dem Englischen und bedeutet „Handelsmarke“. Bei diesem Geschäftsmodell werden Produkte zunächst als White-Label-Produkte, also ohne Markenbezeichnung, hergestellt. Diese Produkte werden von Ihnen gekauft, mit Ihrem Branding versehen und anschließend unter Ihrer eigenen Marke verkauft.

In der Regel sind Private-Label-Produkte leicht verbesserte oder nach Ihren Bedürfnissen abgeänderte Produktvariationen eines bereits bestehenden und umsatzstarken Produkts.

Die meisten Private-Label-Verkäufer gehen den Weg über Lieferanten aus China. Inzwischen sind dort die meisten Hersteller sehr professionell aufgestellt und können qualitativ gute Produkte liefern. Je nach Nische können aber auch Hersteller aus Europa oder gar Deutschland gefunden werden.
Die wohl bekanntesten Anlaufstellen für die Suche nach Lieferanten sind Alibaba.com und Made-in-china.com für den chinesischen Markt oder Europages.de für den europäischen Markt.

Wer sich erfolgreich in solche einem dynamischen Umfeld bewegen will, muss seine Preise genaustens kennen und die Preise der Konkurrenz überwachen. Tools wie SnapTrade nehmen Ihnen manuell Arbeit ab und sorgen für Zeitersparnis.

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