Amazon SEO: So erzielen Händler ein besseres Ranking

Auf dem Bild sind weiße Spielsteine mit Buchstaben zu sehen, die das Wort SEO bilden. SEO steht für Search Engine Optimization, die auch in Form der Amazon SEO für den Marktplatz betrieben wird.

Mit mehr als 300 Millionen Kunden ist Amazon der Gigant unter den Onlinemarktplätzen. Der E-Commerce-Primus bietet kleinen und großen Händlern einen vergleichsweise einfachen Einstieg in den Onlinehandel – mit immenser Reichweite und einem Kundenkreis, von dem lokale Händler selbst bei bester Lage nur träumen können.

Diese Reize bedeuten jedoch eine Menge Konkurrenz. Erschwerend kommt hinzu, dass Onlinekunden heutzutage verwöhnt sind. Ihre Erwartung ist es, schnell und mit wenig Aufwand das beste Angebot zu finden. Selten wird eine Suche auf die Ergebnisse der dritten, geschweige denn der vierten Seite ausgedehnt. Im Umkehrschluss heißt das allerdings, dass Händler, die ihre Produktseiten optimieren und sowohl informativ als auch nutzerfreundlich gestalten, Wettbewerbsvorteile erzielen können. Das ist der Hauptgrund, warum sich die sogenannte Amazon SEO etabliert hat.

In diesem Beitrag wollen wir Ihnen deshalb Maßnahmen vorstellen, mit denen Sie Ihre Produktdetailseiten für die Amazon-Suche optimieren können und so mehr Verkäufe erzielen.

Was ist Amazon SEO und wie funktioniert sie?

SEO steht für Search Engine Optimization, zu Deutsch Suchmaschinenoptimierung, und bezieht sich in erster Linie auf konventionelle Suchmaschinen wie Google, Bing & Co. Immer  mehr potenzielle Onlinekäufer beginnen jedoch ihre Produktsuche direkt auf den Marktplätzen. Aus diesem Grund haben sich im Laufe der Zeit Maßnahmen zur sogenannten Amazon SEO entwickelt. Deren oberstes Ziel ist dasselbe wie bei der klassischen SEO: Eine Erhöhung der Sichtbarkeit innerhalb der Suche. Schauplatz ist in diesem Fall jedoch die Marktplatz-interne Produktsuchmaschine, nicht Googles Suchergebnisseiten, die sogenannten SERPs.

A9-Algorithmus verstehen

Verantwortlich für das SEO-Ranking in der Amazon-Suche ist der hauseigene Algorithmus A9. Dessen Aufgabe ist es, alle auf Amazon gelisteten Produkte zu durchleuchten und im Falle einer Suchanfrage zu beurteilen, welche Artikel für Suchende relevant sein könnten.

Das Ranking geschieht in erster Linie textbasiert. Auch hier lässt sich eine Parallele zu traditionellen Suchmaschinen ziehen, denn genau wie der Googlebot orientiert sich A9 an Schlüsselbegriffen, den Keywords. Je nach Begriff kann das Ranking daher sehr unterschiedlich ausfallen: Während für das eine Keyword eine Platzierung innerhalb der ersten Seite möglich ist, kann es passieren, dass das Produkt für eine dezente Abwandlung des Keywords gar nicht in den Suchergebnissen auftaucht. Händler sollten sich deshalb genau überlegen, welche Begriffe sie in ihren Produkttiteln, Produktbeschreibungen, Bullet Points und dergleichen verwenden wollen.

Amazon SEO vs. Amazon Backend-Keywords: Wo liegen die Unterschiede?

Händler, die die Sichtbarkeit ihrer Produkte optimieren möchten, sollten bei den Keywords zwei grundlegende Dinge unterscheiden: Die allgemeine Amazon SEO, die im Frontend, also dem für Kunden sichtbaren Bereich, durchgeführt wird und sogenannte Backend-Keywords, die – wie der Name schon vermuten lässt – im Backend des Amazon Seller Central gepflegt werden.

Backend-Keywords sind ein eigenständiges Thema, das wir in einem vorangegangenen Beitrag erläutert haben. Lesen Sie hier unseren Leitfaden zu Backend-Keywords, in dem wir alles Wissenswerte über diese Thematik zusammenfassen.

OnPage- und OffPage-Optimierungen für ein besseres Amazon-Ranking

Innerhalb der Amazon SEO wird zwischen OnPage- und OffPage-Optimierung unterschieden. OffPage-Optimierung wird vor allem durch das Image und die Außenwahrnehmung Ihres Unternehmens und Ihrer Produkte getragen. Dagegen handelt es sich bei der OnPage SEO um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung Ihrer Sichtbarkeit. Der Fokus unseres Leitfadens liegt deshalb bei den OnPage-Maßnahmen.

Das Schaubild zeigt, dass sich Amazon SEO aus der Onpage Optimierung und der OffPage Optimierung zusammensetzt

Amazon SEO OnPage

Bei der OnPage-Optimierung geht es darum, die direkt beeinflussbaren Faktoren eines Listings so zu optimieren, dass der Artikel zu allen relevanten Schlüsselwörtern gefunden werden kann. Im Fokus der Optimierung stehen vier Bereiche: Titel, Attribute, die Produktbeschreibung und -bilder.

Keywords im Titel des Produktes

Für die Einordung eines Artikels hat der Produkttitel die größte Relevanz. Angaben, wie lang der Produkttitel sein sollte, variieren zwischen 50 und 200 Zeichen. Wir empfehlen Ihnen, verschiedene Titel zu testen und auch in Sachen Länge Veränderungen vorzunehmen, wenn die Klickraten Ihrer Artikel nicht Ihren Wünschen entsprechen.

Erfahrungsgemäß leidet die sogenannte CTR (= Click Trough Rate, Klickrate) unter zu langen Titeln, da diese für Suchende nicht immer auf den ersten Blick ansprechend erscheinen. Deshalb sollten Sie sich beim Titel auf eines oder wenige Fokus-Keywords beschränken, die Ihnen am wichtigsten erscheinen. Amazon selbst warnt vor überoptimierten Titeln und droht mit Herabstufungen im Ranking. Optimieren Sie Ihre Titel deshalb in erster Linie für den Kunden, nicht für den Amazon-Algorithmus.

Keywords in Attributen (Bullet Points)

Sie können für jedes Ihrer Produkte bis zu fünf Attribute definieren, die auf den Produkten als Liste erscheinen. Diese sogenannten Bullet Points dienen dazu, die wichtigsten Eigenschaften Ihrer Produkte noch einmal in kurzen Stichpunkten oder Sätzen zusammenzufassen und herauszustellen, was das Produkt ausmacht.

Im Gegensatz zur Produktbeschreibung, die von vielen oft nur überflogen wird, wird den Bullet Points häufig deutlich mehr Aufmerksamkeit zuteil. Das ist auch der Grund dafür, warum diese ebenfalls eine große Rolle für die Produktlistings spielen und wichtiger Bestandteil der Amazon SEO sind. Die Kunst besteht darin, relevante Begriffe in die kurzen Aufzählungen mit aufzunehmen und gleichzeitig die größten Stärken Ihres Produktes herauszuarbeiten. Je nach Produktkategorie stehen Ihnen dafür bis zu 250 Zeichen zur Verfügung.

Keywords in der Produktbeschreibung

Gegenüber dem Titel und den Bullet Points besitzt die Produktbeschreibung eine geringere Relevanz. Trotzdem kann sich eine Ranking-Optimierung lohnen, wenn Sie die anderen Bereiche bereits überarbeitet haben. Mit einer Maximallänge von 2.000 Zeichen bietet die Beschreibung den größten Spielraum für die Unterbringung relevanter Keywords. Gleichzeitig kann sie Ihnen dabei helfen, noch unentschlossene, potenzielle Kunden zu Käufern zu machen.

Produktbilder

Amazon SEO ist auch Bilder SEO. Sie können einem Artikel bis zu neun Produktbilder anhängen, müssen jedoch zwingend ein Hauptbild verwenden. Unterschätzen Sie niemals die Bedeutung Ihrer Produktbilder. Oft sind sie das einzige visuelle Element, das Sie Ihren Kunden anbieten können. Weil sie von so großer Bedeutung sind, hat Amazon sehr klare Vorgaben für Produktbilder definiert:

Bildgröße: Ihre Bilder müssen mindestens 1.000 Pixel an der längsten und 500 Pixel an der kürzesten Seite lang sein. Die Zoom-Funktion wird aber erst ab 1.000 x 1.000 Pixeln unterstützt, deshalb sollte das Ihr Mindestmaß sein. 10.000 Pixel an der längsten Seite dürfen nicht überschritten werden.

Format: Grundsätzlich werden PNG-, TIFF- und GIF-Dateien zwar unterstützt, das JPEG-Format ist aber bevorzugt einzusetzen.

Schnitt: Die Bilder müssen so zugeschnitten sein, dass die Produkte vollumfänglich abgebildet sind und kein Teil am Randbereich abgeschnitten wird. Schmuck ist von dieser Regelung ausgenommen.

Hintergrund: Das Hauptbild muss zwingend auf einem weißen Hintergrund abgebildet sein und mindestens 85% der Fläche ausfüllen.

Personendarstellungen: Außer bei Bekleidungsstücken sind Personen auf dem Hauptbild nicht erlaubt.

Requisiten, Logos und Wasserzeichen: Auf den Bildern darf keine Ablenkung vom Produkt herrschen. Deshalb ist die Verwendung von Requisiten, Logos und Wasserzeichen strikt untersagt.

Texte: Texte sind nur zulässig, wenn sie auf dem Produkt aufgebracht oder diesem zugehörig sind.

Übrigens: Eigener Onlineshop oder Amazon und ebay: Welcher Vertriebskanal der richtige für Ihr Business ist,  haben wir uns in diesem Blogbeitrag näher angeschaut.

Wie gelingt Händlern die bestmögliche OnPage-Optimierung?

In erster Linie ist es wichtig, dass Sie Ihre bevorzugte Zielgruppe definieren. Seine Kunden zu kennen, bildet die Grundlage für eine effektive Suche nach Keywords, mit denen die entsprechenden Kunden auf die Suche nach einem Produkt gehen.

Um ihre Zielgruppe zu definieren, sollten Händler sich folgende Fragen stellen:

  • Welche Personen kaufen Ihr Produkt? (Alter, Geschlecht, Herkunft, Interessen)
  • Was ist ihre Suchintention? (Nutzung von Einzelbegriffen oder Wortkombinationen)
  • Gibt es weitere Artikel, die in Verbindung mit Ihrem Produkt gekauft werden? (Zubehör, Erweiterung)
  • Verfügt Ihr Produkt über ein Alleinstellungsmerkmal? (hervorzuhebende Features)

Nutzen Sie diese Erkenntnisse und optimieren Sie von Titel bis Produktbeschreibung alle relevanten Informationen Ihres Produktes.

Finden Sie passende Keywords für Ihre Amazon SEO

In unserem Beitrag zu Amazon Backend-Keywords hatten wir bereits Möglichkeiten für eine effiziente Keyword-Recherche vorgestellt. Diese Tools lassen sich auch dafür nutzen, um passende Schlüsselwörter für Ihr Frontend zu finden. Hier geht es zu unserem Blogbeitrag rund um die Backend-Keywords.

Amazon SEO OffPage

Bei der OffPage-Optimierung geht es nicht um das Produkt selbst, sondern um das äußere Erscheinungsbild des Händlers. Was bei Google die sogenannten Backlinks sind, sind bei Amazon die Kundenrezensionen. Denn je besser ein Händler bewertet wird, desto höher werden seine Produkte in den Suchergebnissen auch gelistet. Doch dabei ist Bewertung nicht gleich Bewertung. Wie bei Backlinks in der klassischen SEO kommt es auch bei Amazon-Rezensionen mittlerweile auf Qualität und nicht mehr nur auf Quantität an. Ziel sollte es hier also sein, so viele qualitativ hochwertige Bewertungen wie nur möglich zu sammeln.

Auch die Konditionen sind Ranking-Faktoren

Neben Keyword-optimierten Inhalten und Rezensionen als OffPage-Metrik, lässt sich das Ranking auch mit den Konditionen beeinflussen. Das leuchtet ein, denn wie die allermeisten Unternehmen arbeitet auch Amazon kundenorientiert und hat ein Interesse daran, Suchenden die Produkte mit den besten Rahmenbedingungen zu präsentieren. Die wichtigsten Einflussfaktoren stellen wir Ihnen hier vor.

Der Preis

Nicht nur in Zeiten steigender Kosten für Energie und Produkte des täglichen Bedarfs überlegen es sich Verbraucher zweimal, ob diese oder jene Anschaffung wirklich notwendig ist – und zu viel für einen Artikel möchte sowieso niemand zahlen. Aus diesem Grund ist der Preis eine der wichtigsten Stellschrauben für die Amazon SEO. Damit auch tatsächlich ein Kauf zustande kommt, listet Amazon besonders attraktive Angebote für gewöhnlich weiter vorne in den Suchergebnissen. Aber Vorsicht: Es ist keine gute Idee, Ihre Konkurrenz stets und ständig unterbieten zu wollen, da so Ihre Marge leidet. Besser ist eine Strategie, die sich am Markt orientiert und sich automatisch an eine sich ändernde Wettbewerbssituation anpasst.

Drehen Sie Ihre Stellschrauben nicht von Hand – nutzen Sie SnapTrade!

Eine manuelle Preisbildung ist aufwendig, läuft der Entwicklung des Marktes nur hinterher und ist ab einer gewissen Sortimentsbreite auch vollkommen utopisch. Mit SnapTrade können Sie Ihr Repricing innerhalb vordefinierter Preisspannen automatisieren und marktorientiert verkaufen. Das spart Zeit und erhöht Ihre Marge.

Lieferbarkeit

Was nicht verfügbar ist, wird nicht gekauft. Demzufolge haben nicht lieferbare Artikel im Ranking häufig das Nachsehen. Sie sollten deshalb immer darauf achten, dass genügend Einheiten Ihrer Produkte vorrätig sind und bei sich abzeichnenden Engpässen rechtzeitig nachbestellen.

Neben der reinen Verfügbarkeit spielt natürlich auch die Lieferzeit eine Rolle. Dabei gilt, wie sollte es auch anders sein: Je schneller, desto besser.

Prime-Status

Mit Amazon Prime bietet Amazon seinen Kunden ein Premium-Paket mit vielen Vorteilen an, zum Beispiel kostenloser Lieferung und / oder verkürzten Lieferzeiten. Wenn Prime-Kunden bei Ihnen die Möglichkeit haben, von diesen Vorzügen Gebrauch zu machen, kann sich das positiv auf Ihr Ranking auswirken.

Versandkosten

Auch losgelöst vom Prime-Status sind die Versandkosten ein wichtiger Faktor, der u. a. die Vergabe der Amazon BuyBox beeinflussen kann. So hatte unser BuyBox-Experiment gezeigt, dass sich mit kostenloser Lieferung sogar höhere Grundpreise durchsetzen lassen. Für die Amazon SEO kann es sich daher lohnen, die Versandkosten auf den Preis aufzuschlagen und stattdessen Gratisversand anzubieten.

Verkaufsrang

Was sich häufig verkauft, muss ein gutes Produkt sein – diese Annahme gilt wohl nicht nur für die Kunden, sondern auch für Amazons Ranking-Algorithmus, denn der Verkaufsrang ist ebenfalls ein bedeutender Faktor. Da dieser immer nach Kategorie vergeben wird, ist eine klare Eingruppierung Ihrer Artikel enorm wichtig. Sollte es Ihnen gelingen, mit der Performance Ihrer Produkte besonders herauszustechen, belohnt Amazon diese Leistung mit dem Bestseller-Label, die Ihnen noch mehr Sichtbarkeit und ein zusätzliches Trustsignal für potenzielle Kunden bringt.

Fazit: Wer sollte Amazon SEO umsetzen?

Kurzum: Jeder. Mit einer optimierten Produktseite und guten Bewertungen haben Marktplatz-Händler eine reelle Chance, im Amazon-Ranking weit vorne zu landen und auf diese Weise mehr Umsatz zu generieren. Die Grundlagen der Amazon SEO ist nicht schwer zu verstehen. Ihre Umsetzung ist aber ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand. Nicht zuletzt deshalb haben sich über die Jahre Agenturen entwickelt, deren Geschäftsmodell es ist, ihre Kunden bei der Verbesserung ihres Amazon-Rankings zu unterstützen. Doch ganz egal, ob Sie entsprechende Maßnahmen selbst umsetzen oder jemanden damit beauftragen: Eine Optimierung wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auszahlen und die KPIs Ihrer Artikel verbessern.

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Über den Autor

Häufig gestellte Fragen zu Amazon SEO

Amazon SEO hat wie die konventionelle Suchmaschinenoptimierung eine Erhöhung der Sichtbarkeit in der Suche zum Ziel – allerdings fokussiert sie sich auf die Ergebnisseiten der Amazon-Suche statt auf Google, Bing usw. Da inzwischen zahlreiche Onlinekäufer ihre Produktsuche direkt auf den Marktplätzen beginnen und nicht mehr den Weg über traditionelle Suchmaschinen gehen, gewinnt die Amazon SEO immer mehr an Bedeutung.

Da die Einstiegsbarrieren auf Marktplätzen wie Amazon sehr gering sind, brauchen Händler gut gepflegte Produktinformationen, um überhaupt gefunden zu werden. Da die Produktauswahl vor allem textbasiert geschieht, ist vor allem die Auswahl passender Begriffe, sog. Keywords, wichtig für das Ranking.

Wie praktisch das gesamte Feld der Amazon SEO, wurden auch die Begriffe OnPage und OffPage SEO von der klassischen Suchmaschinenoptimierung adaptiert. Während sich die OnPage SEO mit den eigentlichen Inhalten rund um das Produkt, also Produkttitel, Attributen, -bildern und -beschreibungen befasst, konzentriert sich die OffPage SEO auf die Gewinnung von Rezensionen.

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