Amazon Bewertungen bekommen: 7 Tipps, wie Sie auf Amazon echte Rezensionen generieren

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Wussten Sie, dass nur maximal fünf Prozent aller Käufe auf Amazon anschließend auch bewertet werden? Vor allem für E-Commerce-Einsteiger ist diese Tatsache ein Problem, denn: Gekauft wird nur, was auch Bewertungen hat. Ohne Bewertungen generieren Händler also nur schwer Verkäufe – und ohne Verkäufe wiederum keine Bewertungen. Klingt nach einem handfesten Dilemma. Doch es gibt eine ganze Reihe von Strategien, wie Sie diesem Teufelskreis entgehen und Ihre Kunden dazu animieren, mehr Amazon Bewertungen für Sie und Ihre Artikel abzugeben. Welche das sind, haben wir in diesem Blogbeitrag für Sie zusammengefasst.

Amazon Bewertungen als Entscheidungskriterium

Kunden gefällt, was anderen Kunden gefällt. Diese Regel gilt nicht nur, aber vor allem im E-Commerce. Anders als im lokalen Handel, wo Interessierte ihr Wunschprodukt anfassen und unter Umständen sogar ausprobieren können, ist eine aussagekräftige Präsentation von Produkten online deutlich schwieriger. Das ist auch der Grund, warum Rezensionen im Onlinehandel so eine große Bedeutung für den Erfolg und Misserfolg von Produkten haben: Sie spiegeln den Eindruck wider, den sich vorangegangene Käufer bereits von einem Artikel machen konnten.

Das Vertrauen in die Rezensenten reicht für gewöhnlich tief. Den Bewertern entsteht im Normalfall kein Vorteil daraus, ein bestimmtes Produkt besonders gut oder besonders schlecht zu rezensieren. Sie möchten potenzielle Kunden lediglich auf ein besonders gutes Produkt aufmerksam machen oder, im Falle einer Negativerfahrung, eine Warnung aussprechen. Dieser sogenannte Social Proof sorgt für eine hohe Glaubwürdigkeit.

Der Social Proof schlägt besonders bei Produkten zu buche, die sehr viele Rezensionen besitzen. Da schadet es dann auch nicht, wenn Sie zwischendurch ein paar schlechte Amazon Bewertungen bekommen haben. Im Gegenteil: Manchmal tragen diese sogar dazu bei, dass Kunden die Eigenschaften Ihrer Artikel noch realistischer einordnen können. Das beugt utopischen Erwartungen vor und bewahrt Sie womöglich vor der einen oder anderen Retoure.

27 Prozent der Verbraucher machen ihre Kaufentscheidung von Bewertungen abhängig

Wie wichtig Rezensionen auf Amazon wirklich sind, zeigt eine Studie, nach der 27 Prozent aller Befragten angaben, dass sie ihre Kaufentscheidung stark von vorhandenen Amazon Bewertungen abhängig machen. Außerdem sagen 42 Prozent, dass Rezensionen einen ersten wichtigen Eindruck des Produktes auf Amazon vermitteln.

Eine Abkürzung gibt es nicht

Bevor wir Ihnen ein paar Anregungen geben, wie Sie mehr Amazon-Rezensionen bekommen, wollen wir zuvor noch eine Sache klarstellen: Eine Abkürzung gibt es nicht. Gekaufte und entsprechend unseriöse Bewertungen erkennt der inzwischen sehr sensibilisierte Onlinekäufer recht schnell – und rückt für gewöhnlich von einer Kaufentscheidung ab. Zudem ist Amazon in der Vergangenheit immer stärker gegen Fake-Rezensionen vorgegangen und behält sich vor, Händler im Zweifel mit der Sperrung des Seller-Kontos abzustrafen. Daher raten wir von gekauften Amazon-Rezensionen ganz eindeutig ab.

7 Strategien, mit denen Sie mehr Amazon Bewertungen bekommen

1. Amazon Bewertungen anfordern

Eine erste Möglichkeit für mehr Rezensionen kommt tatsächlich von Amazon selbst: Sie können Ihre Kunden über das Seller Central direkt um eine Bewertung bitten. Zwischen vier und 30 Tagen nach Auslieferung der Bestellung steht Ihnen dazu ein entsprechender Button zur Verfügung, „Bewertung anfordern“.

Das Bild zeigt den Button, um Amazon Bewertung anzufragen

Wenn Sie eine Bewertung anfordern, wird eine Mail versandt, die Sie in der Form sicher schon einmal selbst von Amazon bekommen haben: „[Vorname] [Nachname], sind Sie zufrieden mit [Produktname]?“ Mit Mails dieser Art werden Sie scheinbar von Amazon dazu motiviert, eine Rezension für einen kürzlich erworbenen Artikel zu hinterlassen. Als Absender der E-Mail wird hier „Amazon Rezensionen“ angegeben.

Vorsicht: Wir möchten darauf hinweisen, dass der Button „Bewertung anfordern“ rechtlich kritisch ist. Die Tatsache, dass Amazon selbst hier als Absender auftritt, die Anfrage aber eigentlich durch den Händler, und damit ohne Einverständnis des Kunden, initiiert wird, ruft Datenschützer regelmäßig auf den Plan. Das ist auch der Grund dafür, warum die Funktion eine Zeitlang nicht innerhalb der EU verfügbar war. Wenn Sie das Feature nutzen möchten, sollten Sie diese Tatsache im Hinterkopf haben und im Zweifel einen Datenschutzexperten hinzuziehen.

2. Mit Paketbeilagen um Bewertungen auf Amazon bitten

Eine aus rechtlicher Sicht völlig unkritische Methode für mehr und vor allem positive Bewertungen sind Paketbeilagen. Damit ist gemeint, dass Sie Ihren Bestellungen z. B. kleine Visitenkarten beilegen, mit denen der Kunde auf die Möglichkeit der Amazon-Rezension aufmerksam gemacht wird. Zusätzlich könnte eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer hilfreich sein, an die sich der Kunde bei Rückfragen oder Problemen mit dem Produkt wenden kann. Das schafft Vertrauen und erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine positive Bewertung. Besonders komfortabel wird diese Form des Marketings, wenn Sie die Beilage mit einem QR-Code versehen, über die der Kunde problemlos zur Bewertungsmöglichkeit gelangt. Handelt es sich bei der Beilage um ein Gimmick, das für den Kunden einen Mehrwert bietet, mit dem er nicht gerechnet hat, ist er umso zufriedener und noch eher gewillt, eine Bewertung abzugeben.

Sofern Sie Ihr Fulfillment selbst realisieren (= FBM, Fulfillment by Merchant), sind die Beilagen sehr einfach umzusetzen. Anders sieht es aus, wenn Sie Amazons FBA-Programm nutzen. Derzeit bietet Amazon keine Individualisierung für die mit FBA versandten Produkte – und damit auch keine Beilagen. Sie müssten in diesem Fall bei Ihrem Hersteller anfragen, ob dieser die Paketbeilagen hinzufügt, noch bevor die Artikel an Amazon übergeben werden.

3. Mit dem eigenen Kundensupport punkten

Wenn ein Kunde auf einer Plattform König ist, dann ist er es definitiv bei Amazon. Das hat für Händler teils unangenehme Folgen, wenn beispielsweise jede Retoure angenommen oder Geld erstattet wird, berechtigt oder unberechtigt. Auf der anderen Seite hat gerade das Bestreben, die perfekte Customer Journey aufzubauen, Amazon zu einem der größten Global Player gemacht und Millionen Kunden angezogen. Auch für den Gewinn der Buy Box und die Verkäuferleistung spielt es eine entscheidende Rolle, wie gut der Kundenservice ist, den ein Händler bietet.

Netter Nebeneffekt: Je besser der Service, desto mehr verifizierte Bewertungen erhalten Verkäufer auch. Denn wenn ein Kunde ein Anliegen hat und den Händler kontaktiert, wird er später gefragt, ob sein Problem gelöst werden konnte. Ein Footer am Ende der Nachricht mit dem Hinweis, dass Sie sich über eine Produktrezension hier bei Amazon freuen, schadet nicht.

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4. Auf negative (und positive) Amazon Bewertungen richtig reagieren

Natürlich hören Sie sich lieber positives Feedback an. Sich für positive Bewertungen zu bedanken und negative Kommentare einfach zu ignorieren, ist aber eindeutig der falsche Weg. Stattdessen sollten Sie nachvollziehen, ob die Kritik womöglich berechtigt ist, Verständnis zeigen und eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme bieten, um das Problem zu lösen. Konstruktive Kritik zeigt auf, wie Ihr eigenes Angebot verbessert werden kann und macht positive Bewertungen erst wirklich glaubwürdig.

Unser Tipp: Bei der Vielzahl der Bewertungsmöglichkeiten ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Daher ist es hilfreich, verantwortliche Mitarbeiter zu bestimmen, die die Bewertungen im Blick behalten und zu jeder Zeit reagieren können.

5. Social Media

Um mehr Amazon Bewertungen für Ihre Artikel zu erhalten, sollten Sie Ihre Kunden dort ansprechen, wo sie sich aufhalten: Auf Social Media-Kanälen. Diese lassen sich ebenfalls dazu nutzen, um Ihre Follower zu einer Rezension zu animieren. Wichtig dabei ist, dass Sie diese Bitte nicht zu aufdringlich formulieren. Stattdessen sollte Ihr Content einen tatsächlichen Mehrwert bieten und primär Bezug auf Ihre Artikel nehmen. Um eine Rezensionen können Sie dagegen eher beiläufig am Ende des Beitrages bitten.

Die Möglichkeiten für gehaltvollen Content sind vielschichtig. Fragen Sie sich am besten selbst, welche Themen Ihre Kunden vor dem Kauf oder im Umgang mit dem Produkt umtreiben könnten und klären Sie diese. Kleinere Tutorials sind dazu bestens geeignet. Handelt es sich bei Ihrem Artikel eher um ein weniger komplexes Lifestyle-Produkt, könnten Sie zeigen, wie dieses das Leben Ihrer Kunden bereichern kann.

6. E-Mail-Marketing

Sobald Sie die Einwilligung haben, Ihre Kunden mit E-Mails zu Produktneuheiten, Rabattaktionen, etc. zu informieren, können Sie E-Mail-Marketing auch für Rezensionsanfragen nutzen. Aber wie kommen Sie an diese Einwilligung? Amazon selbst bietet dafür keine direkte Möglichkeit. Idealerweise verbinden Sie Ihr E-Mail-Marketing daher mit dem 5. Punkt aus dieser Liste, den sozialen Netzwerken.

Sie verweisen mit Ihrem Social-Media-Content  aber nicht direkt auf die Bewertung Ihrer Artikel, sondern rufen stattdessen Ihre Follower dazu auf, sich in E-Mail-Listen einzutragen. Damit das auch funktioniert, sollten Sie Anreize für die Anmeldung schaffen. Rabatte und exklusive Angebote haben sich hierfür besonders bewährt. Die gängigen Tools für E-Mail-Marketing bieten die Möglichkeit, Automationen einzurichten. Mit diesen können Sie Ihre Abonnenten nach einer gewissen Zeit, z. B. zwei Wochen nach dem Kauf, zu einer Bewertung aufrufen.

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7. Amazon Vine

Mit Amazon Vine betreibt der Markplatz-Primus seit einigen Jahren ein sehr erfolgreiches Bewertungssystem. Amazon Vine bietet Ihnen die Möglichkeit, ein Produkt gegen eine Rezension zu tauschen. Dabei erhalten ausgewählte Produkttester das Produkt des Verkäufers zu Rezensionszwecken. Während Vendoren dieses Programm schon etwas länger in Gebrauch hatten, steht Vine seit Dezember 2019 auch Amazon Sellern offen. Die Tester innerhalb des Programms sind angehalten, ausführliche Testberichte zu verfassen und diese wenn möglich auch zu bebildern. So entstehen besonders hochwertige Rezensionen mit hohem Trust-Faktor, die Kunden einen sehr guten Eindruck von Ihren Produkten geben.

Der Haken: Wollen Sie Amazon Vine nutzen, müssen sich für das Programm zunächst bewerben. Die Hohheit darüber, wer Produkte zum Test zur Verfügung stellen kann, hat allein Amazon. Auch auf die Auswahl der Tester haben Sie keinen Einfluss.

Hier erfahren Sie mehr über das Amazon Vine-Programm und zu den Teilnahmebedingungen.

Fazit

Kunden verlassen sich auf ihrer Customer Journey immer mehr auf die Meinung und Erfahrung anderer Nutzer. Kundenbewertungen sind hierfür ideal. Doch insbesondere positive Bewertungen sind nicht immer leicht zu bekommen. Mit idealen technischen Voraussetzungen, einer guten Kommunikation und den richtigen Anreizen können Sie auch zufriedene Nutzer überzeugen, dass sie ihr Feedback mitteilen.

Es sollte nun jedem Händler klar geworden sein, dass ein Produkt ohne eine einzige Amazon Bewertung kaum Chancen hat, eine ausreichende Absatzmenge zu generieren. Um die Buy Box zu gewinnen oder Private Label-Ware auf Amazon zu verkaufen, sind sowohl Produktrezensionen als auch Verkäuferbewertungen essentiell. Nicht zuletzt beeinflusst die Gesamtbewertung des Händlers auch die Verkäuferleistung und damit die Chancen auf die Buy Box.

Über die Autorin

Häufig gestellte Fragen zum Thema Amazon Bewertungen bekommen

Kurzum: Extrem wichtig. Umfragen haben ergeben, dass 27 % der Verbraucher  ihre Kaufentscheidung von Amazon-Bewertungen abhängig machen. Da der Verfasser kein finanzielles Interesse verfolgt, wenn er ein Produkt rezensiert, entsteht ein sogenannter Social Proof. Rezensionen werden daher als sehr glaubwürdig angesehen.

Um gute Bewertungen zu bekommen, braucht es vor allem zwei Dinge: Zeit und gute Produkte. Wenn Ihre Kunden von Ihren Artikeln begeistert sind, werden sie auch vermehrt gute Rezensionen verfassen. Besonders hochwertige Rezensionen lassen sich mit Amazon Vine erzeugen. Das Programm stellen wir Ihnen im Blog vor.

Es gibt eine ganze Reihe von Strategien, mit denen Sie Kunden dazu animieren können, Ihr Produkt zu bewerten, z. B. Paketbeilagen, Social Media und E-Mail-Marketing oder über Ihren Kundensupport. Amazon selbst bietet ebenfalls Wege für mehr Rezensionen, die wir Ihnen im Beitrag vorstellen.

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