Amazon Backend-Keywords: Tipps & Tricks, mit denen Ihre Artikel leichter gefunden werden

Das Bild zeigt drei Holzsteine, auf denen die Buchstaben SEO zu sehen sind. SEO ist auch für Amazon wichtig, Backend-Keywords tragen einen entscheidenden Beitrag dazu bei.

E-Commerce-Primus Amazon listet eigenen Angaben zufolge mehr als 250 Millionen Produkte – und das allein auf seiner B2B-Plattform Amazon Business. Jeden Tag werden neue ASINs für Artikel vergeben, die ins Sortiment des weltweit größten Onlinemarktplatzes wandern.

Für Händler wird es dadurch immer wichtiger, sich aus dem Dickicht an Angeboten hervorzutun und ihre Produkte so zu optimieren, dass diese von Amazons A9-Algorithmus berücksichtigt werden. Dabei wird vor allem den sogenannten Amazon Backend-Keywords eine wichtige Rolle zuteil. Diese werden, wie der Name schon vermuten lässt, im Backend des Amazon Seller Central hinterlegt. Wo genau Sie die Schlüsselwörter angeben, was es dabei zu beachten gilt und welche Tools Ihnen bei der Recherche behilflich sein können, erklären wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.

Was sind Backend-Keywords?

Backend-Keywords werden über das Backend Ihres Amazon Seller Centrals eingefügt. Sie haben ihre Bezeichnung aber auch dem Umstand zu verdanken, dass sie nicht oder nur eingeschränkt für Besucher des Amazon Marketplace ersichtlich sind. Zwar leitet Amazons A9-Algorithmus Schlüsselbegriffe auch aus Titeln, Bullet-Points und zum Teil Produktbeschreibungen ab. Kern ihrer Keyword-Liste bilden aber die Begriffe, die Sie explizit als Schlüsselwörter für die Amazon-Suche hinterlegen.

Amazon Backend-Keywords im Seller Central eintragen

Händler können Ihre Backend-Keywords im Seller Central eintragen. Dazu sind im Wesentlichen 6 Schritte nötig:

  1. Melden Sie sich bei Ihrem Amazon Seller Central-Konto an und klicken Sie auf die Schaltfläche „Inventar“ in der oberen Menüleiste.
  2. Wählen Sie das Produkt aus, für das Sie Backend-Keywords hinzufügen möchten.
  3. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Bearbeiten“ neben dem Produktnamen.
  4. Klicken Sie auf die Registerkarte „Stichworteinstellungen“ und scrollen Sie nach unten zu dem Abschnitt „Backend-Keywords“.
  5. Geben Sie Ihre gewünschten Keywords in das Textfeld ein, mit einem Leerzeichen voneinander getrennt.
  6. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Speichern und schließen“, um die Backend-Keywords zu speichern.

Keywords mit ERP-Systemen pflegen

Beim Lesen könnte Ihnen aufgefallen sein, dass Sie nach dieser Anleitung jedes Ihrer Produkte einzeln anpassen müssten. Das ist je nach Größe Ihres Sortiments ein immenser Aufwand. Aus diesem und anderen Gründen haben sich sog. ERP-Systeme (ERP = Enterprise Resource Planning) etabliert, die Ihnen die Pflege Ihrer Produktdaten erleichtern. Gängige Systeme lassen sich mit API-Schnittstellen versehen. Mit deren Hilfe können Sie Ihr Amazon-Business in ein ERP überführen und Ihre Produktdaten von dort aus verwalten. Je nach Ausstattung des ERPs bzw. der Schnittstelle können Sie so auch Schlüsselbegriffe für Ihre Produkte hinterlegen.

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Transparente Vorgaben für Amazon Keywords

Was die Funktionsweise seines Algorithmus anbelangt, ist Amazon gemeinhin eher intransparent. So gibt es beispielsweise keine klaren Aussagen darüber, wie die Vergabe der begehrten Amazon BuyBox genau funktioniert. Das hat uns vor einiger Zeit dazu veranlasst, den Kriterien in einem BuyBox-Experiment auf den Grund zu gehen.

In Sachen Keywords verhält es sich jedoch anders: Hier gibt es konkrete Vorgaben, wie Händler ihre Amazon Backend-Keywords sinnvollerweise anlegen sollten, um möglichst oft in den Suchergebnissen ausgespielt zu werden. Dafür gibt es auch nachvollziehbare Gründe: Amazon hat natürlich ein Interesse daran, dass Suchende viele passende und attraktive Angebote zu ihrer Anfrage erhalten. Da ist es nur logisch, dass der Konzern den Marktplatzhändlern entgegenkommt, um genau das zu bewerkstelligen.

Die genauen Vorgaben zur effektiven Nutzung von Suchbegriffen wurden in der Hilfe des Amazon Seller Central veröffentlicht und sind für jeden einsehbar.

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Weniger als 250 Byte für ein optimales Sucherlebnis

Die erste und wichtigste Regel bei der Vergabe von Amazon Backend-Keywords mag auf den ersten Blick etwas verwirrend erscheinen: Begriffe für das Suchfeld müssen in ihrer Länge 250 Byte zwingend unterschreiten. Das war nicht immer so: Eine Zeit lang konnten Unternehmen bis zu 5.000 Bytes mit Schlüsselwörtern füllen. Inzwischen hat Amazon die Zeichenzahl aber drastisch reduziert, um sicherzugehen, dass seitens der Händler nicht doch zu viele irrelevante Begriffe eingestreut werden.

Es lässt sich nur darüber spekulieren, warum Amazon eine Länge in Byte und nicht in Zeichen vorschreibt. Für Amazon Seller ist aber sehr viel wichtiger zu wissen, dass das nicht immer automatisch dasselbe ist. In vielen Fällen bedeutet die Maßgabe tatsächlich nichts anderes, als dass Ihnen eine Länge von maximal 249 Zeichen (Buchstaben von A-Z bzw. a-z und Zahlen von 0-9) zur Verfügung steht. Es gibt jedoch auch Zeichen, die 2 Bytes belegen, beispielsweise Umlaute. Händler innerhalb der DACH-Region sollten diese Besonderheit deshalb im Hinterkopf behalten. Japanische und chinesische Schriftzeichen sind mitunter 3-4 Byte groß und verringern die tatsächliche Zeichenlänge ebenfalls.

Wichtig: Sie sollten die maximale Länge auf keinen Fall überschreiten und im Zweifel lieber auf einen relevanten Begriff zu Ihrem Produkt verzichten. Überlängen führen dazu, dass sämtliche Backend-Keywords vom Algorithmus ignoriert werden. Das kann die Sichtbarkeit Ihrer Produkte enorm beeinträchtigen.

Weitere Richtlinien für Amazon Backend-Keywords

Synonyme: Idealerweise sollten Sie, sofern vorhanden, Synonyme für Ihre Begriffe verwenden, da potenzielle Kunden diese auch in das Suchfeld eintragen könnten.

Alternative Schreibweisen: Für die Auswahl der Suchergebnisse ist ein möglichst genaues Match zwischen Suchanfrage und Backend-Keywords notwendig. Daher ergibt es Sinn, dass Sie unterschiedliche Schreibvarianten angeben, die für Ihr Produkt infrage kommen. Dabei sollten Sie jedoch nicht gezielt auf Schreibfehler optimieren.

Abkürzungen: Wenn es für die Bezeichnung Ihrer Artikel geläufige Abkürzungen gibt, sollten Sie diese ebenfalls in Ihre Keyword-Liste aufnehmen.

Kleinschreibung: Der Algorithmus macht zwischen Groß- und Kleinschreibung keinen Unterschied, weshalb die Kleinschreibung der Keywords ausreicht.

Trennung durch Leerzeichen: Verschiedene Begriffe werden durch Leerzeichen voneinander getrennt. Auf Satzzeichen wie „;“, „:“, „-“ können Sie verzichten. Weder Leer- noch Satzzeichen zählen in das vorgegebene Byte-Limit.

Singular oder Plural: Sie können frei wählen, ob Sie für Ihre Keywords Singular oder Plural wählen. Beide Formen des Numerus zu verwenden, ist nicht notwendig.

Keine Füllwörter oder Artikel: Nach Angaben von Amazon können Sie auf Füllwörter und Artikel wie „ein“, „eine“, „und“, „bei“, „für“, „von“, „das“, „mit“ verzichten. Das sollten Sie beherzigen, um nicht unnötig Bytes zu verschwenden.

Unzulässige Einträge bei Keywords

Neben einer Reihe von Handlungsempfehlungen verbietet Amazon einige Praktiken im Umgang mit Suchbegriffen ausdrücklich. Der Konzern behält sich vor, ASINs von Händlern auszublenden, die gegen diese Vorgaben verstoßen. Im Zweifel droht den Unternehmen auch eine Sperrung ihres Kontos.

Folgende Inhalte sind verboten:

  • Markennamen (auch Ihr eigener Markenname)
  • ASINs
  • Obszöne, beleidigende oder anstößige Formulierungen
  • Begriffe, die auf eine begrenzte Gültigkeit hindeuten (z. B. „neu“, „jetzt im Angebot“, „nur für kurze Zeit“)
  • Subjektive Begriffe und Superlative (z. B. „beste“, „günstigste“ „schönste“)

Lesetipp: Wie das Berliner Startup YouFlake die BuyBox mit Hilfe von SnapTrade gewinnt

Nützliche Helfer für die Optimierung

Bevor Sie neue Keywords in Ihrem Backend hinterlegen können, stellt sich natürlich die Frage, wo sich relevante Begriffe finden lassen. Zunächst sollten Sie dabei auf Ihr Bauchgefühl vertrauen. Schließlich kennen Sie Ihre Produkte und Zielgruppe besser als irgendjemand sonst. Um das Maximum aus Ihrer Keyword-Optimierung rauszuholen, haben wir aber dennoch ein paar nützliche Helfer für Sie parat.

Amazon-Suche (Autosuggest)

Ein erstes Optimierungstool, das jedem Händler jederzeit und kostenlos zur Verfügung steht, ist die Amazon-Suche selbst. Sobald Sie einen Begriff eingeben, wird Ihre Eingabe automatisch durch Vorschläge ergänzt. Dieses Feature nennt sich Autosuggest und wird häufig bei intelligenten Suchfunktionen eingesetzt. Die Vorschläge basieren auf Begriffen, die häufig von Besuchern in das Suchfeld eingegeben werden. Daher lohnt es sich, wenn Sie Formulierungen aus dem Autosuggest in Ihre Keyword-Liste aufnehmen.

Amazon Brand-Analytics

Wahrscheinlich wollen Sie wissen, wie oft potenzielle Backend-Keywords tatsächlich gesucht werden. Mit der Amazon-Suche allein lässt sich hierüber leider keine Aussage treffen.

Mit Amazon Brand-Analytics steht Händlern, die Ihre Marke bei Amazon registriert haben, ein Recherche-Tool zur Verfügung, das Ihnen bereits erste Indizien über die Suchhäufigkeit liefert. Großer Wermutstropfen: Exakte Suchvolumina dürfen Sie auch hier nicht erwarten. Stattdessen wird themenverwandten Begriffen ein sog. Suchfrequenzrang zugeordnet. Rangiert ein Keyword an erster Position, wird es am häufigsten gesucht. So lässt sich zumindest feststellen, welche Begriffe Sie priorisieren sollten.

Tipp: Wie Sie Ihre Marke bei Amazon registrieren, haben wir bereits in unserem Guide rund um das Branding auf Marktplätzen erklärt.

Keyword-Tools (z. B. Ahrefs, Sistrix, SEMrush)

Es gibt eine ganze Reihe von Keyword-Tools für die klassische Google-SEO. Zu den bekanntesten Vertretern zählen Ahrefs und Sistrix. Beide Anbieter haben das Potenzial der Amazon SEO erkannt und bieten die Möglichkeit, nach Backend-Keywords für das Seller Central zu suchen. Sowohl Ahrefs als auch Sistrix haben dafür sogar kostenlose Versionen im Programm – wenn auch mit geringerem Funktionsumfang. Wir empfehlen die Recherche mit Ahrefs, da Sie hier selbst in der kostenlosen Variante für ein paar Treffer Informationen zum Suchvolumen erhalten, während Sistrix ähnlich wie Amazon Brand-Analytics nur ein Listing anhand der Suchrelevanz durchführt.

Der Vollständigkeit halber verlinken wir Ihnen beide Tools:

Ahrefs Amazon Keyword-Tool

Sistrix Amazon Keyword-Tool

Fazit

Backend-Keywords sind ein wichtiger Bestandteil der Amazon-SEO. Der Konzern kommt den Händlern in diesem Bereich sogar entgegen und teilt seine Vorgaben für die Schlüsselwörter öffentlich. So viel Transparenz wünschen sich Amazon Seller sicher häufiger. Zwar ist die Pflege der Amazon Keywords für einzelne Artikel kein Hexenwerk, wer über ein breites Sortiment verfügt, sollte aber externe Systeme für die Optimierung nutzen. Auf der Suche nach passenden Begriffen sollten Sie zunächst Ihrem Instinkt folgen – für alles, was über den ersten Impuls hinausgeht, haben wir Ihnen im Beitrag ein paar nützliche Recherchetools vorgestellt.

Über den Autor

Häufig gestellte Fragen zu Amazon Backend-Keywords

Nein. Platin-Keywords sind dedizierten Platin-Händlern vorbehalten. Zwar können Sie Ihre definierten Backend-Keywords in der Zeile für Platin-Keywords hinterlegen, nach Angaben von Amazon hat dies aber keinen Einfluss auf Ihr Ranking.

Amazon schreibt in seinen Richtlinien für die Verwendung von Schlüsselwörtern klar vor, dass Backend-Keywords eine Länge von 250 Bytes zwingend unterschreiten müssen. Nicht immer sind Bytes und Zeichen dasselbe, da manche Zeichen, z. B. Umlaute, auch 2 Byte belegen können. Das sollten Sie im Hinterkopf behalten, wenn Sie Keywords für die DACH-Region vergeben.

Es wird ausdrücklich empfohlen, die maximale Länge für Backend-Keywords einzuhalten. Sollten Sie diese Vorgabe ignorieren und das Limit überschreiten, ignoriert Amazons A9-Algorithmus Ihre Eingaben vollends.

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